Feuerwehrfest in Steinheim: Am Samstag abend waren die Alpen-Rebellen zu Gast

 

 

Gaudi beim Steinheimer Tag: Bürgermeister Weber mußte den Leiter der Dillinger Musikanten, Joe Beck, unterstützen

(Foto: dv)

Kein Mangel an »Steinheimern«
Feuerwehr-Jubiläum fortgesetzt: Disco, Konzert und der 30. Steinheimer Tag
Hungen (dv). Mit einem Disco-Abend des hr-teams am Freitag und dem Auftritt der Alpen-Rebellen am Samstag fand das Steinheimer Feuerwehrjubiläum seine Fortsetzung. Und am Sonnabend mittag liefen die ersten Busse mit den Gästen aus den verschiedenen Orten mit dem Namen Steinheim ein. Nach der Quartierverteilung startete, eine »Sightseeing-Tour«. Unter der sachkundigen Führung von Stadtverordnetenvorsteher Ernst Spengel wurde die Katharinenkapelle in Steinheim angeschaut und der Inheidener See gezeigt. Von dort ging es zum Hungener Feuerwehrstützpunkt und abschließend ins Hungener Schloß.

Der »Steinheimer Tag« der Freiwilligen Feuerwehren entstand im Jahr 1969 bei einem Feuerwehrtag in Steinheim/Hanau. Zum 100. Jubiläum hatten die Hanauer die Feuerwehren aus allen Steinheim der Bundesrepublik eingeladen. Es entstand die Idee, sich auch zukünftig zu treffen. Seitdem findet der »Steinheimer Tag« der Freiwilligen Feuerwehren jedes Jahr in einer der Städte oder Gemeinden statt. Noch dazu gehören Steinheim/Dillingen, Steinheim a. d. Murr, die Steinheims aus Westfalen, Memmingen und Neu-Ulm sowie Steinheim/Albuch. Zum dritten Mal trafen sich in dem Hungener Stadtteil und es war mit dem 30.Treffen auch ein kleines Jubiläum. Mit einem Weckruf des Bellersheimer Musikzuges begann am Sonntag der Steinheimer Tag. Nach einem Gottesdienst, gehalten von Gemeindepfarrer Christoph Stöppler und umrahmt von den Bläsern des Musikzuges, wurde offiziell mit der Begrüßung der Gäste durch Ortsvorsteher Armin Dietz eröffnet. Mit dabei auch eine Abordnung des Steinheimer Musikern befreundeten Musikvereins aus Zoersel in Belgien. Der Vorsitzende der Steinheimer Feuerwehr, Werner Gebhardt, stellte die Feuerwehrgäste aus den sieben anderen Steinheim vor, indem er sich mit dem ICE einsammelte und  an der Bahnlinie Hungen-Gelnhausen hinter dem Festzelt ausstiegen ließ.

Der Schirmherr der Veranstaltung, Hungens Bürgermeister Klaus Peter Weber, stellte die Stadt mit ihren Stadtteilen, ihre Geschichte und ihre Wirtschaft vor. Vor 30 Jahren sei keinesfalls sicher gewesen, daß dieses Treffen Bestand haben werde. Um so mehr freue er sich, daß alle Steinheims in Hungen vertreten seien, eine Herausforderung an die Jugend, diesen ständigen persönlichen Kontakte zu erhalten.

''Der Herrgott muß ein Steinheimer sein", eröffnete Stadtverordnetenvorsteher Ernst Spengel seine Ansprache in Erinnerung an den Regen beim Kommersabend. Mit der ersten Mondlandung sei 1969 ein geschichtsträchtiges Jahr und ein gutes Omen für die Entstehung des Steinheimer Tages gewesen. Spengel war erfreut, daß sich über den Kreis der Feuerwehr hinaus menschliche Beziehungen zwischen den Gemeinden gleichen Namens entwickelt hätten, die leider heute häufig zu kurz kämen. Die Europapolitiker könnten von den »Steinheimern« noch einiges lernen.

Die Dillininger Musikanten, die nicht der Feuerwehr angehören, hatten ihre Abordnung begleitet und sorgten für musikalische Unterhaltung. Zur Gaudi der Besucher entführten zwei Musikerin­ Bürgermeister Weber auf die Bühne und er mußte mit Unterstützung des temperamentvollen Leiters der Kapelle, Joe Beck, dirigieren.

Bürgermeister. Stadträte und Beauftragte der jeweiligen Gemeinde überbrachten Grüße und Geschenke. Anschließend versammelten sich die Steinheimer Wehrführer auf der Bühne und, stellvertretend für alle grüßte der Wehrführer aus Steinheim/Dillingen die Gastwehr und beglückwünschte sie zu ihrem Jubiläum. Vorausschauend wurde schon das nächste Treffen in Steinheini/Westfalen angekündigt. Werner Gebhardt und Armin Dietz revanchierten sich mit Geschenken an die Vertreter der Feuerwehren und Gemeindegremien der Gäste. »Steinheim du mein Heimatdorf«, dieses Lied, getextet von W.Huhn, hatte Jürgen Zwerenz komponiert. Der Frauenchor und der Männergesangsverein »Frohsinn« sangen es unter der Leitung von Rosi Schön. Nach einem gemeinsamen Mittagessen versammelten sich alle zum großen Festzug, der mit 93 Zugnummern fast die Straßen von Steinheim sprengte.

 

Gießener Allgemeine, Juli 1999