Ehrungen bei der Feuerwehr Steinheim: Kreisbrandinspektor Battenfeld und Landrat Marx ehrten W.Gebhardt und V.Kammer mit dem goldenen silbernen Brandschutzehrenzeichen (oben rechts). Ausgezeichnet wurden darüber hinaus die Gründer (unten) und langjährige Musiker. (Fotos: dv)

 

Landrat: Auf die Steinheimer Wehrleute ist Verlaß
Mit dem Kommers begann am Donnerstag abend das 50. Jubiläum der Feuerwehr- Gleichzeitig 30. SteinheimerTag
Hungen (dv) »50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Steinheim - 30. Steinheimer Tag« prangte in Großen Lettern an der Stirnwand des riesigen Zeltes. Mit einem rundum gelungenen Kommersabend startete die Feuerwehr am Donnerstag abend in das Jubiläumswochenende. Ansprachen, Ehrungen, Musik- und Tanzdarbietungen lösten sich ab. Vorausgegangen war eine Kranzniederlegung am Ehrenmal.

Der Feuerwehrmusikzug, eröffnete auch unter der Stabführung von Jürgen Zwerenz den Kommersabend. Der Vereinsvorsitzende Werner Gebhardt begrüßte die zahlreichen Ehrengäste und Abordnungen der benachbarten Wehren, Rosi Schön dirigierte den »Männergesangverein Frohsinn« und den Frauenchor beim »Gefangenenchor« und »Als Freunde kamen wir«. Schirmherr Bürgermeister Klaus Peter Weber leitete nach einem Rückblick auf die Entwicklung des Feuerlöschwesens über zu einem Dank an die Gründer und ihre Nachfolger für ihren unermüdlichen und ehrenamtliche Dienst zum Wohl und Schutz der Allgemeinheit. Kommen doch heute auf einen Brandeinsatz vier technische oder andere Hilfeleitungen. Auch der aus der Wehr vor über 30 Jahren hervorgegangene Musikzug verdiene Anerkennung für einen kulturellen Beitrag in Steinheim und weit über Grenzen Hungens hinaus. Als eine Gemeinschaftsleistung bezeichnete er den gleichzeitig stattfindenden »Steinheimer Tag«, der bundesweit alljährlich alle »Steinheimer« zusammenführt.

Ortsvorsteher Armin Dietz trug die Chronik der Feuerwehr vor. Ausgehend vom ersten Kommandanten Otto Schmidt und dem ersten Gruppenführer Richard Nicklas schildert er in knappen Worten die Entwicklung. Gewisse Höhepunkte waren 1972 das erste Löschfahrzeug, 1994 der Neubau des Gerätehauses mit viel Eigenleitung, und noch heute findet der 1993 begonnene jährliche »Team-Cup« statt, an dem sich mehr als 20 Wehren beteiligen. Als Landrat und Dezernent für Brandschutz übermittelte Willi Marx die Glückwünsche des Kreises. »Heute sind es 15 Wehrleute, die der Steinheimer Bevölkerung ein gutes Gefühl vermitteln. Weiß man doch vor Ort, daß Aus- und Fortbildung, Ausrüstung und Teamgeist eine schlagkräftige Truppe zusammengeschweißt haben, auf die Verlass ist.« Mit Kreisbrandinspektor Gert Battenfeld zeichnete Marx Werner Gebhardt und Volker Kammer mit dem goldenen und silbernen Brandschutzehrenzeichen am Band aus. Werner Gebhardt hat 40 Jahre aktive Dienstzeit, Volker Kammer 25 Jahre. Beide erhielten auch noch das Ehrenzeichen des Bezirksfeuerwehrverbandes Hessen-Darmstadt. Dieses ist auch für den verhinderten Horst Schön vorgesehen, ebenso wie das silberne Brandschutzehrenzeichen. Werner Gebhardt ehrte mit einem Erinnerungsgeschenk die Gründer: Robert Oberheim, Otto Schmidt, Alfred Schwarzer, Ferdinand Diehl, Ewald Dietz, Walter Bipp, Werner Bipp, Otto Knaus, Richard Desch, Richard Nicklas, Walter Hofmann, Kurt Hofmann, Reinhard Hofmann, Erhard Dietz, Helmut Hofmann III und Alfred Rieger. Für die Stadtverordnetenversammlung sprach Stadtverordnetenvorsteher Ernst Spengel. Sein Dank galt Gründern und Aktiven, den Musikern und den Organisatoren des Steinheimer Tages.

Kreisbrandinspektor Gert Battenfeld beließ in Anbetracht der schon fortgeschrittenen Stunde seine Rede im Konzept. Er hoffe, daß die rührige Steinheimer Wehr nicht zuletzt zur Förderung des Nachwuchses auch bald eine Jugendfeuerwehr haben werde. Er käme gern zur Gründung der 100. Jugendfeuerwehr im Kreis Gießen wieder nach Steinheim. Zusammen mit Kreisstabführer Karl-Heinz Hahn ehrte er aktive Musiker. Das Ehrenzeichen für hessische Feuerwehrmusiker in Silber für 25 Jahre erhielten Karl-Heinz Haus, Hartmut Bipp, Manfred Kronhardt,  Martin Dögs und Marion Kraus. Das Ehrenzeichen in Silber für 15 Jahre wurde verliehen an Katja Reinelt, Ulrich Gerhards, Urike Peppler und Jana Poetzl. Stadtbrandinspektor Richard Pleyer schloß sich dem Wünschen Battenfelds nach einer Jugendfeuerwehr in Steinheim an. Pfarrer Christoph Stöppler als beauftragter Notfall-Pfarrer für die Feuerwehren ging auf Situationen ein, in denen entweder am eigenen Leib oder durch Erlebnisse im Einsatz Schaden zurückbleibt. Dafür sei er jederzeit ansprechbar. Etwas Besonderes hatten sich die Steinheimer Ortsvereine einfallen lassen, für die Gunter Schmidt das Wort ergriff. Ein geheimnisvoller Grillständer diente lediglich als Halterung für eine von Norbert Kehm entworfene Gedenktafel, die Werner Gebhardt offensichtlich gerührt enthüllte. Die »Flabby Cheeks« trugen mit einer gelungenen    Tanzeinlage ebenso zum Programm bei wie drei Paare des 1. Rock-'n'-Roll-Clubs Gießen. Die »Modern Dance Crew« vermittelte einen »Hauch von Hollywood«, und der Musikzug lockerte den Abend zusätzlich auf, der von Jürgen Zwerenz moderiert wurde. Für die Beschallung sorgte der Steinheimer hr-Techniker Heinz Ginzel.

 

Gießener Allgemeine, Juli 1999